Russland Mit Absurder Behauptung: Entmilitarisierung Der Ukraine „weitgehend Abgeschlossen“

Trotz der ukrainischen Gegenoffensive behauptet man in Moskau, dass ein wichtiges Kriegsziel fast erreicht sei. Doch nicht alle Militärs sind dieser Auffassung.

Moskau – Zu Beginn des Ukraine-Kriegs formulierte der Kreml mehrere Ziele, die man mithilfe der „militärischen Spezialoperation“ – wie der Konflikt in Russland bezeichnet wird – erreichen wollte. Darunter zählten unter anderem die „Entnazifizierung“ sowie die „Entmilitarisierung“ des Nachbarlands. Letzteres habe man nun erreicht, erklärte Wladimir Putins Sprecher Dmitri Peskow am Samstag (17. Juni)

Angesichts der zum Teil erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensive kommt diese Behauptung jedoch recht abenteuerlich daher. Die Begründung: „Die Ukraine setzt weniger eigene Waffen ein. Und sie nutzt immer mehr Waffensysteme, die ihr von westlichen Ländern geliefert werden“ – so die Begründung Peskows. Vor dem Hintergrund westlicher Lieferungen mutet die Aussage besonders seltsam an, da Kiew inzwischen wohl über mehr militärische Ausrüstung verfügen dürfte als je zuvor.

Der russische Präsident Wladimir Putin (r.) und sein Sprecher Dmitri Peskow unterhalten sich im Konstantin-Palast in St. Petersburg. (Archivfoto)
Der russische Präsident Wladimir Putin (r.) und sein Sprecher Dmitri Peskow unterhalten sich im Konstantin-Palast in St. Petersburg. (Archivfoto) © Sergei Bobylev/Imago

Dennoch sei die Demilitarisierung der Ukraine „weitgehend abgeschlossen“, sagte der Kreml-Sprecher gegenüber RT Arabic, dem arabischen Ableger des russischen Propaganda-Senders Russia Today. Weiter versuchte Peskow zu argumentieren, dass die Nato aufgrund der Waffenlieferungen inzwischen Kriegspartei sei und sich die Spezialoperation deswegen „etwas hinziehe“.

Kriegsziele von Russland in der Ukraine: Prigoschin denkt anders als Peskow

Wie weit die russische Armee tatsächlich von dem Entmilitarisierungsziel entfernt ist, zeigen hingegen jüngste Aussagen von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Ihm zufolge ist die Invasion nach hinten losgegangen, weil die Ukraine von ihren Verbündeten immer stärker bewaffnet wird. Man habe vielmehr das Gegenteil erreicht:

„Im Hinblick auf die Entmilitarisierung – wenn sie zu Beginn der Sonderoperation 500 Panzer hatten, haben sie jetzt 5000 Panzer. Wenn sie 20.000 Menschen hatten, die in der Lage waren, geschickt zu kämpfen, wissen jetzt 400.000 Menschen, wie man kämpft. Wie haben wir sie entmilitarisiert? Es stellt sich heraus, dass das Gegenteil der Fall ist – wir haben sie weiß Gott wie militarisiert“, sagte Prigoschin im Mai.

Quelle : HNA

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