In den beiden ostdeutschen Bundesländern stehen den Wählern Wahlen bevor, bei denen mit einem starken Abschneiden der extremen Rechten zu rechnen ist.
In Thüringen liegt die Alternative für Deutschland (AfD) vor der Wahl am Sonntag in den Umfragen an der Spitze, in Sachsen liefert sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der konservativen Christlich Demokratischen Union (CDU) um den ersten Platz.
Die Sozialdemokratische Partei (SPD) von Bundeskanzler Olaf Scholz und ihre Koalitionspartner haben in den jüngsten Umfragen zu kämpfen.
Am Samstag versammelten sich Tausende Demonstranten in Thüringens Landeshauptstadt Erfurt und beschimpften die einwanderungsfeindliche AfD als Faschisten. Die AfD fordert, dass Deutschland illegale Einwanderer ausweisen muss.
Die Wahllokale in den beiden deutschen Bundesländern werden voraussichtlich um 08:00 Uhr Ortszeit (06:00 Uhr GMT) öffnen.
In Thüringen wird allgemein erwartet, dass die AfD zur stärksten Partei wird.
Gleichzeitig schneidet die SPD – gemeinsam mit ihren Koalitionspartnern aus Grünen und Liberalen – in Thüringen so schlecht ab, dass sie möglicherweise nicht einmal einen Sitz im Landtag erhält.
In Thüringen gilt die AfD offiziell als rechtsextremistisch und ihr höchst umstrittener Landesvorsitzender Björn Höcke wurde kürzlich zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er einen Nazi-Slogan verwendet hatte – obwohl er bestreitet, dies wissentlich getan zu haben.
In Sachsen konkurriert die AfD mit der CDU um den ersten Platz.
Der Messerangriff vergangene Woche in Westdeutschland, bei dem ein syrischer Asylbewerber und mutmaßlicher Islamist drei Menschen getötet haben soll, hat heftige Kritik am Umgang aufeinanderfolgender Regierungen mit der Migration ausgelöst.
Selbst wenn die AfD in beiden Bundesländern stärkste Partei wird, bedeutet das nicht, dass sie auch an die Macht kommt. Denn die anderen politischen Parteien haben öffentlich ausgeschlossen, dass sie mit ihr eine Mehrheitsbildung erreichen könnte.
Dennoch werden die Umfrageergebnisse als Lackmustest vor der Bundestagswahl 2025 angesehen werden.