Jeden Tag gibt es laut ukrainischem Militär Dutzende Angriffe in Richtung Kupjansk. Die Attacken auf Awdijiwka an der Ostfront kämen einer neuen russischen Offensive gleich, so ausländische Einschätzungen.
In der Ukraine haben die Kämpfe im Norden der Ostfront nach Angaben des ukrainischen Militärs in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen. Sie hätten sich „erheblich verschärft“, sagte General Olexander Syrskji am Samstag bei einem Besuch der ukrainischen Truppen im nördlichen Teil der Ostfront. Die russischen Truppen hätten sich nach den erlittenen Verlusten neu formiert und griffen nun rund um das Dorf Makijiwka und in Richtung der Stadt Kupjansk an.
„Das Hauptziel des Feindes ist die Niederlage einer Gruppe unserer Truppen, die Einkreisung von Kupjansk und das Erreichen des Flusses Oskil“, sagte Syrskji auf einer offiziellen Militärplattform. Jeden Tag führten die russischen Truppen Dutzende Angriffe aus. Die eigenen Einheiten seien jedoch vorbereitet und hielten Stand.
Auch von der ukrainischen Stadt Awdijiwka, die in einem anderen Abschnitt der Ostfront liegt, wurden massive russische Angriffe gemeldet. Nach Einschätzung von Vertretern Russlands, aber auch westlicher Staaten kommt dies einer neuen russischen Offensive gleich.
Awdijiwka werde den vierten Tag in Folge beschossen, teilte die dortige Militärverwaltung mit. „Sie verfügen über erhebliche Reserven an Personal und Ausrüstung. Awdijiwka steht völlig in Flammen.“ Das Krankenhaus und Verwaltungsgebäude lägen unter Beschuss.
Die seit vier Monaten laufende ukrainische Gegenoffensive hat einige, wenn auch eher langsame Fortschritte gemacht. Das betrifft vor allem im Osten das Gebiet um die praktisch zerstörte Stadt Bachmut und den Süden, wo die ukrainischen Truppen einen Keil zwischen die russische Einheiten treiben und die Küste des Asowschen Meeres erreichen wollen.
Quelle : faz