Die Wiedervereinigung Deutschlands wird an Niedersachsens Schulen in der 9. und 10. Klasse thematisiert. Das ist dem Landesschülerrat nicht früh genug.
“Wir sind grundsätzlich der Meinung, dass die Zeit des Nationalsozialismus bis zur Wiedervereinigung mehr thematisiert werden muss”, sagte die Landesschülerratsvorsitzende Louisa Charlotte Basner. Sie fordert mehr Aufklärungsarbeit an Schulen zum Thema deutsche Einheit, dies sei eines der wichtigsten Themen der jüngeren Geschichte. Anstatt erst ab der 9. Klasse sollten sich Schülerinnen und Schüler bereits in der 8. Klasse mit dem Thema auseinandersetzen, findet Basner.
Ministerium: Wiedervereinigung auch als Projektarbeit möglich
In den Fächern Geschichte und Gesellschaftslehre steht die deutsche Wiedervereinigung nach Angaben des niedersächsischen Kultusministeriums im 9. und 10. Jahrgang auf dem Lehrplan. Eines der obersten Ziele schulischer Bildung sei es, für Freiheit, Demokratie, Menschenrechte, Gerechtigkeit, wirtschaftliche Sicherheit und Frieden einzutreten, sagte eine Ministeriums-Sprecherin. “Diesem übergeordneten Ziel sind grundsätzlich alle Unterrichtsfächer verpflichtet, insbesondere aber die des gesellschaftswissenschaftlichen Bereichs.” Schule stärke die Demokratiebildung im Unterricht aller Fächer.
Die Wiedervereinigung könne neben dem klassischen Unterricht auch in Projekten vermittelt werden. Niedersachsen war nach Angaben der Landeszentrale für politische Bildung das Bundesland mit der längsten innderdeutschen Grenze. Deshalb spiele die Wiedervereinigung hierzulande auch eine besondere Rolle. Für Jugendliche in ihrem Alltag spielt das Thema laut Einschätzung des Landeszentrale aber weniger eine Rolle als in der vorhergehenden Generation, die selbst noch die Teilung Deutschlands miterlebt habe.
Eine friedliche Revolution hatte im Herbst 1989 zum Fall der Berliner Mauer geführt. Dies ebnete den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990.
Quelle : NDR