Der Goldene Löwe des Filmfestivals Venedig geht an den Film “Poor Things” des griechischen Regisseurs Giorgos Lanthimos. Das gab die Jury am Samstagabend bekannt.
“Poor Things” ist eine experimentelle Variation der Frankenstein-Geschichte mit der US-Schauspielerin Emma Stone in der Hauptrolle. Weitere Rollen sind mit Willem Dafoe und Mark Ruffalo besetzt – und auch die deutsche Schauspielerin Hanna Schygulla ist kurz zu sehen.
“Poor Things” ist groteskes Märchen
Der 50-jährige Regisseur Lanthimos ist bekannt für Filme wie “The Favourite – Intrigen und Irrsinn”, “The Lobster” oder “The Killing of a Sacred Deer”.
In dem grotesken Märchen “Poor Things” spielt Stone eine schwangere Frau, die sich auf der Flucht vor dem Missbrauch ihres Mannes umbringt.
Der Wissenschaftler Godwin Baxter (Willem Dafoe) findet ihre Leiche, setzt ihr das Gehirn ihres ungeborenen Kindes ein und wiederbelebt sie. Sie wird nun Bella genannt und hat das geistige Alter eines Kindes, entwickelt sich aber stetig weiter.
Das Publikum folgt Bella dabei, wie sie lernt sich zu bewegen und zu sprechen. Schließlich flüchtet sie aus der Enge von Baxters Haus und lernt auf ihren Reisen das Leben kennen. Ihr Umfeld ist von ihrer vorurteilsfreien und sexuell freizügigen Art gleichsam irritiert und fasziniert.
Spaeny beste Schauspielerin, Sarsgaard bester Schauspieler
Weitere wichtige Preise der Filmfestspiele gingen an die US-Amerikanerin Cailee Spaeny für ihre Rolle in “Priscilla” (beste Schauspielerin), den US-Amerikaner Peter Sarsgaard für seinen Part in “Memory” (bester Schauspieler) sowie den japanischen Regisseur Ryusuke Hamaguchi, der für seinen Film “Evil Does Not Exist” (japanisch: “Aku wa sonzai shinai”) den Großen Preis der Jury erhielt.
Die Filmfestspiele Venedig, die am 30. August begonnen hatten, zählen neben den Filmfestspielen in Cannes und der Berlinale zu den drei bedeutendsten der Welt. Im diesjährigen Wettbewerb hatten 23 Werke um die Preise konkurriert.
Die Auszeichnungen wurden von einer internationalen Jury verliehen. Ihr Vorsitzender war der US-amerikanische Regisseur Damien Chazelle.
Quelle : zdf