Hamas plante einen Anschlag auf die israelische Botschaft in Berlin und einen US-Militärstützpunkt in Westdeutschland. Die deutsche Zeitung „Welt am Sonntag“ berichtete, dass laut Ermittlungen eines der Mitglieder der Terrorzelle, dessen Verbündete bereits im Dezember letzten Jahres festgenommen worden waren, versucht habe, ein irgendwo in Europa verstecktes Waffendepot der Hamas ausfindig zu machen.
Den Ermittlungen zufolge bestand die Absicht darin, die Waffen für mögliche Anschläge nach Berlin zu bringen, und der Befehl kam von der militärischen Führung der Hamas im Libanon. Beamte des deutschen Geheimdienstes teilten der Zeitung mit, dass die Identität der von den Terroristen geplanten Angriffsziele dank der Informationen auf dem Mobiltelefon des festgenommenen Hamas-Mitglieds, eines im Libanon geborenen Aktivisten, aufgedeckt worden sei. Das Telefon enthielt eine Karte der israelischen Botschaft in Berlin und des US-Stützpunkts in Westdeutschland.
Im Dezember letzten Jahres verhaftete Deutschland vier libanesische Hamas-Aktivisten. Weitere Ermittlungen ergaben, dass die Aktivisten über umfassendere Verbindungen mit der im Libanon ansässigen Hamas-Hochburg in Tyros verfügten, als bisher bekannt war. Drei der Aktivisten wurden im Dezember in Berlin und der vierte in Rotterdam verhaftet, als sie versuchten, Waffenlager in Europa aufzuspüren.
Einer von ihnen war unter einer Eiche in Südbulgarien begraben, die letzten Monat von der örtlichen Polizei freigelegt wurde. Vermutungen zufolge wurde dieses Waffenlager vor Jahren von Hamas-Leuten im Libanon versteckt, und einer der verhafteten Terroristen kam nach Europa, um danach zu suchen. Die Ermittlungen ergaben, dass ein weiteres Waffenlager, vermutlich in Polen, noch nicht freigelegt wurde.
Laut einem Bericht des deutschen Magazins „Der Spiegel“ vom vergangenen Monat begannen die Ermittlungen zwei Monate vor den Festnahmen im Dezember aufgrund eines Hinweises des israelischen Geheimdienstes. Am 23. Oktober stoppte die deutsche Bundespolizei ein Auto, das aus Polen kommend die Grenze überquerte. Die Passagiere versuchten, den Koffer, den Rucksack, das Fernglas und die Gummistiefel, die sie im Auto gefunden hatten, als Ausrüstung für eine Reise zu erklären, die sie mit Freunden unternommen hatten. Sie erklärten auch den Schlamm auf Ihren Hosen.
Die deutsche Polizei glaubte ihnen jedoch nicht und war überzeugt, dass der israelische Hinweis glaubwürdig war. Die Passagiere suchten nach dem in Polen versteckten Waffendepot, um automatische Waffen und Munition für die Hamas-Aktivisten nach Berlin zu bringen. Allmählich wurde den Ermittlern klar, dass das Terrornetzwerk in Berlin operierte, aber nach Osten fuhr, um die Waffen zu finden und nach Berlin zu bringen.
Laut Flugdaten der deutschen Sicherheitsbehörden kam einer der festgenommenen Passagiere in den 14 Monaten vor seiner Festnahme achtmal aus Beirut, Italien und Dänemark nach Berlin. Er benutzte einen ihm in Italien ausgestellten Flüchtlingspass, um nach Europa einzureisen. Dem Bericht des „Spiegels“ zufolge lebte er jahrelang in Deutschland, auch nachdem sein Antrag auf Flüchtlingsstatus abgelehnt worden war. Außerdem wurde berichtet, dass er in ständigem Kontakt mit dem stellvertretenden Kommandeur des militärischen Flügels der Hamas im Libanon stand, der für die Aktivitäten der Organisation im Ausland verantwortlich war.
Der Mossad und der Shin Bet schockierten die deutschen Sicherheitskräfte, als sie im Dezember die terroristische Infrastruktur zerschlugen. Bisher sammelte die Hamas hauptsächlich Spenden bei Versammlungen und verbreitete Propaganda gegen Israel, verübte jedoch nie einen Terroranschlag auf deutschem Boden. Nach den Festnahmen bestritt ein hochrangiger Hamas-Politiker die Vorwürfe: „Diese Anschuldigungen zielen darauf ab, die in Europa stattfindenden pro-palästinensischen Massenkundgebungen zu beeinflussen“, sagte er.
Quelle: YNet