Der CDU-Verteidigungsexperte Kiesewetter hat sich dafür ausgesprochen, dass westliche Staaten die Luftabwehr in einem Teil der Ukraine übernehmen. Kiesewetter sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, eine Koalition der Willigen könnte ihre eigene Luftverteidigung in einem Korridor von bis zu 100 Kilometern auf das westliche Territorium des Landes ausdehnen.
So würden die ukrainischen Streitkräfte an dieser Stelle entlastet. Sie könnten sich dann auf die Luftverteidigung weiter östlich konzentrieren. Der CDU-Politiker plädierte auch dafür, die Entsendung von Truppen in die Ukraine zu prüfen, etwa für Sanitätsdienste, Minenräumung oder Logistik und Instandsetzung. Dies sei völkerrechtlich zulässig und sicherheitspolitisch sinnvoll, betonte Kiesewetter.
Hofreiter will Ukraine erlauben, mit westlichen Waffen russisches Territorium anzugreifen
Gestern hatte der Grünen-Politiker Hofreiter dafür plädiert, der Ukraine zu erlauben, mit westlichen Waffen russisches Territorium anzugreifen. Der Westen solle die Ukraine nicht länger daran hindern, mit gelieferten Waffen russische Kampfjets auch im russischen Luftraum abzuwehren, sagte der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Völkerrecht erlaube es einem angegriffenen Staat, militärische Ziele im Land des Aggressors zu attackieren, betonte Hofreiter.
In Deutschland gibt es Vorbehalte gegen die Lieferung von Waffensystemen, die ukrainische Angriffe auf russisches Territorium ermöglichen würden. Bundeskanzler Scholz etwa befürchtet, dass der Westen dadurch in den Krieg mit Russland hineingezogen werden könnte.
Quelle: Deutschlandfunk