Europas Schnellster Supercomputer Bald in Jülich

Im Forschungszentrum Jülich soll 2024 Europas schnellster Supercomputer gebaut werden: “Jupiter” ist dann mit einer Trilliarde Rechenoperationen pro Sekunde der schnellste und erste Rechner in Europa, der die “Exascale-Klasse” erreicht.

Seit Jahren versuchen Wissenschaftler und IT-Unternehmen, die magische Geschwindigkeitsgrenze zu knacken. In den USA ist das im vergangenen Jahr gelungen, jetzt folgt Europa im Wettlauf um das Rechnen in Höchstgeschwindigkeit.

Um zu verstehen, was dieser Schritt bedeutet, hilft die Erklärung von Christian Plessl, Professor an der Universität Paderborn: “Hätte ein Mensch seit dem Urknall jede Sekunde eine Rechnung ausgeführt, könnte ein Exascale-Rechner die gleiche Arbeit in einer einzigen Sekunde verrichten.”

Hier wird Professor Thomas Lippert mit verantwortlich sein für den Aufbau des Supercomputers namens JUPITER. Zur Frage, warum die Welt überhaupt immer schnellere Rechner braucht, sagt Lippert: “Weil die wissenschaftlichen Fragestellungen vielfältig sind und immer komplexer werden.”

Klimawandel und neue Medikamente

Beispiel: die Simulation des Klimawandels für bestimmte Regionen. Bisherige Rechner schaffen eine Auflösung von zehn Kilometern. “Jupiter” kann einen Kilometer Auflösung liefern und damit Einblicke ermöglichen in kleinräumige Klimaveränderungen.

Aber es geht beim Supercomputing auch um die Entwicklung neuer Materialien oder um ein besseres Verständnis von Krankheiten. Je schneller Probleme entschlüsselt werden, desto schneller können auch neue Medikamente entwickelt werden.

Die Vorhersage von Naturkatastrophen wie Erdbeben wird durch schnelle Supercomputer verbessert, oder es können komplexe Stromnetze sicher und effizienter geplant werden.

Rechner für EU-Forscher

500 Millionen Euro kostet der schnellste Rechner Europas. Finanziert wird er von der EU, vom Bund und vom Land NRW. Genutzt wird “Jupiter” nicht nur von den Forschern in Jülich. Er steht allen Wissenschaftlern in Europa zur Verfügung, die Rechenzeit auf dem Superhirn buchen können.

Quelle : WDR

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